Die Gemälde von Dietmar Lutz bieten Einblick in das private Alltagsleben. Sie zeigen keine außergewöhnlichen Ereignisse, sondern halten die Banalitäten und flüchtigen Momente des täglichen Lebens fest. Dabei dienen Dietmar Lutz zwar durchaus sein persönliches Umfeld und private Reisen als Inspiration, doch seine Werke entziehen sich der eindeutigen persönlichen Zuordnung oder Verortung. Es ist nicht wichtig, wen oder was wir sehen, sondern wie sich die Atmosphäre des dargestellten Moments darbietet.

Die Flüchtigkeit und Leichtigkeit in den Gemälden von Dietmar Lutz wird auch über seine Malweise vermittelt. In schnellen, aber präzisen Strichen entstehen die Gemälde mit Acrylfarben meist auf großen Leinwandrollen, die auf dem Boden ausgebreitet sind. Leerstellen zeigen die weiß grundierte Leinwand. Die Acrylfarben sind oft stark verdünnt, lasierend aufgetragen. Es gibt aber auch deckende Stellen. Es ist die Kombination von leuchtend farbigen Strichen und weißer Grundierung, durch die die Leinwand wie der Bildschirm eines iPads von hinten zu leuchten scheint.

Dietmar Lutz lässt sich auch von digitalen Inhalten inspirieren. Neben persönlichen Erlebnissen dienen auch Bilder, denen der Künstler auf Sozialen Medien und im Internet begegnet, als Referenzen. Zudem nutzt Dietmar Lutz Handy-Schnappschüsse als Gedächtnisstützen und Referenzen im Malprozess. Durch ihre Flüchtigkeit und Dynamik schaffen es die Gemälde von Dietmar Lutz, sich der der Fotografie oft eigenen Starrheit zu entziehen, ohne den momenthaften Charakter des Schnappschusses zu verlieren.

Gemeinsam mit Sophie von Hellermann, Christian Jendreiko, Matthias Lahme, André Niebur und Marie-Céline Schäfer gründete Dietmar Lutz 1998 die Künstlergruppe hobbypopMUSEUM, die vor allem interaktive und installative Ausstellungen macht.

Dietmar Lutz, Galerie Thomas Fuchs
o. T., 2023
Acryl auf Leinwand 100 x 80 cm