Danny Romeril. Old New

"Als ich die Werke für diese Ausstellung schuf, dachte ich über die Kontraste zwischen Alt und Neu nach, die wir in unseren Städten sehen. Insbesondere bei Städten wie London mit einer so langjährigen Historie."

Im Jahr 2022 waren seit mehr als einem Jahr Bäume das vorherrschende Thema in den Werken Danny Romerils. Diesen stellte er zunehmend häufiger Gebäude zur Seite, die zunächst noch im Hintergrund positioniert und oftmals verdeckt wurden. Als er von London an die Küste zog, rückten die Gebäude in den Fokus seines Interesses und wurden zum bevorzugten Sujet.

"Die harten Formen der Gebäude waren für mich eine Möglichkeit die Perspektiven weiter zu verzerren und aufzulösen."

Struktur erhalten die Häuser Romerils durch die Fenster, welche die großen Flächen der Gebäude kleinteilig untergliedern. Leere Flächen finden sich nur selten. Vielmehr ergeben ein Nebeneinander und Übereinander der Flächen ein verdichtetes Geschehen. In manchen Fällen entstehen durch gradlinige, beinahe symmetrisch angeordnete Architekturelemente klare Strukturen. In anderen Werken gibt Romeril diese lineare Linienführung zugunsten weicher, runder Formen sowie leicht schief anmutender Anordnungen auf.

Die durch den Bildrand beschnittenen Gebäude, die in vielen Werken Romerils zu finden sind, verdeutlichen, dass nur ein Ausschnitt zu sehen ist. Die tatsächliche Größe der Stadt bleibt somit verborgen. Zuweilen durchziehen einzelne Straßenzüge das dichte Gedränge der Häuser. Es sind einfarbige, breite Flächen, die die Reihen der Gebäude durchkreuzen und unterteilen.

Romeril zeigt in seinen Werken eine imaginierte Stadt. Die Szenen sind frei erfunden, wenn auch reale Gebäude als Inspiration dienten. Schilder und Ladenfronten, die Hinweise geben könnten, was hier geschah oder geschieht, werden bewusst undeutlich oder leer gelassen.

"Ich versuche, den Betrachter in eine Art Assoziationsspiel zu verwickeln - eine seltsame Vertrautheit zwischen dem gemalten Bild und einer bekannten Realität. Der Laden sieht aus wie ein Geschäft, das wir vielleicht kennen, ist aber in Wirklichkeit eine Täuschung."

Manche der Stadtszenen geben zwischen den Gebäuden den Blick frei auf den Himmel, der oft in dunklen Farben gehalten ist. Danny Romeril gibt keine weiteren Informationen über die Tages- oder Nachtzeit, die Jahreszeit oder das Leben in der Stadt preis. Weder auf den Straßen noch in den Häusern sind die Menschen, welche in der Stadt leben, sichtbar. 

"Wenn eine Figur vorkommt, wird diese zum Gegenstand des Werkes. Für mich steht in diesen Werken aber die Architektur im Mittelpunkt."